Seewölfe 052 Das Geheimnis der Kogge by Burt Frederick

Seewölfe 052 Das Geheimnis der Kogge by Burt Frederick

Autor:Burt Frederick [Frederick, Burt]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Abenteuer
Herausgeber: PABEL Verlag
veröffentlicht: 2015-09-18T22:00:00+00:00


6.

Die Männer lagen apathisch an Deck der Karavelle. Keiner von ihnen sprach ein Wort, und immer noch perlte der Schweiß über ihre Gesichter. Nach endlosen Stunden kräftezehrender Schufterei hatten sie sich auf die Planken sinken lassen, ohne dafür eine Genehmigung des alten Killigrews abzuwarten.

Doch Sir John, der auf dem Deck des Achterkastells auf und ab ging, schien in Gedanken versunken zu sein, die für ihn offenbar wichtiger waren als die derzeitigen Bemühungen, die Karavelle wieder flottzukriegen.

Die Männer wußten, was sie geleistet hatten. Ihre müden Knochen waren ein deutliches Maß dafür. Aber dennoch rechneten sie nicht damit, daß ihr Kapitän ihnen eine Sonderration Whisky spendieren würde. So weit hatten sie ihn inzwischen kennengelernt.

Die beiden Lecks der Karavelle waren gedichtet worden, und der Einsatz der Pumpmannschaften war nicht mehr erforderlich.

Simon Llewellyn Killigrew stolzierte mit kurzen Schritten über das Deck der Kuhl. Die Hände hatte er auf den Rücken gelegt, und sein Blick fiel voller Geringschätzung auf die erschöpften Männer. Doch so sehr er sein Hirn auch anstrengte, ihm fielen keine neuen Schikanen ein, um die Crew wieder auf Trab zu bringen.

Jeremy Robb, der breitschultrige Schiffszimmermann, kehrte mit zwei Helfern an Bord zurück. Von einem Beiboot aus hatten sie das zerschossene Ruder demontiert und ein Hilfsruder angebracht. Robb gab den beiden Männern Anweisung, das Werkzeug aus dem Boot zu holen und unter Deck zu verstauen.

Der Schiffszimmermann schickte sich an, zum Achterkastell zu gehen, um seine Meldung zu erstatten.

Simon Llewellyn Killigrew stellte sich ihm in den Weg, die fleischigen Fäuste in die Hüften gestemmt und herausfordernd auf den Zehenspitzen wippend.

„Nun, Mann, hast du es endlich geschafft?“

„Aye, aye, Sir. Das Hilfsruder ist klariert. Ich muß dem Kapitän Meldung machen.“

Simon Llewellyn blies verächtlich die Luft durch die Nase.

„Du traust dich noch unter seine Augen? Bist wohl noch stolz auf deine Pfuscherei, wie?“

Jeremy Robb preßte die Lippen aufeinander. Er bemühte sich, nicht die Beherrschung zu verlieren. Denn er wußte nur zu gut, daß dieses Ferkelgesicht nichts anderes vorhatte, als ihn in Rage zu bringen, ihn zur Lächerlichkeit zu degradieren.

„Ich verstehe nicht, was Sie meinen, Sir.“

„So, das verstehst du nicht.“ Simon Llewellyn grinste spöttisch. „Dann will ich es dir erklären, damit es in deinen Holzkopf hineingeht. Wenn du glaubst, daß du auf deine Pfuscharbeit auch noch stolz sein kannst, dann hast du dich mächtig getäuscht. Ich würde an deiner Stelle nicht noch herumprahlen.“

Jeremy Robb schluckte. In seinem Inneren begann es zu kochen.

„Sir“, sagte er mit mühsam erzwungener Ruhe. „Ich denke, Ihre Worte sind nicht ganz richtig gewählt.“

Einige der Männer hoben den Kopf. In ihren Augen lag Anerkennung für den hünenhaften Schiffszimmermann.

Simon Llewellyn schnappte nach Luft. Sein ohnehin ständig gerötetes Gesicht färbte sich einen Ton dunkler.

„Hast du den Verstand verloren?“ schrie er mit sich überschlagender Stimme. „Du wagst es, mich zu kritisieren? Mit welchem Recht, elender Bastard? Ein anderer an deiner Stelle, und dieses Schiff wäre längst wieder flott! Du bist ein verdammter fauler Hund, denn du hättest sehr viel schneller und besser arbeiten können! Ich habe selbst gesehen, was für einen Murks du uns als Ersatzruder hingehauen hast.



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